Unterm Hakenkreuz

Im Hinterhof des Teufels

Berlin, 30 Januar 1933.

Langsam setzt sich am großen Stern im Tiergarten ein Fackelzug in Bewegung. Teilnehmer sind mehrere tausend Mitglieder des Stahlhelms und euphorische Fans des neuen Reichskanler Adolf Hitler.

Zweck der spektakulären Darbietung: eine Demonstration der Macht durchs Brandenburger Tor. Die westliche Pforte in die Stadt ist ein Symbol. Seine Wirkung nach außen gewaltig. Zu Zeiten Preußens, unter Napoleon, während der Novemberrevolution, in der DDR. Die Nazis kommen an diesem Montag um 20 Uhr.

15 000 Teilnehmer in 6er Reihen vermeldet der englische Botschafter, Sir Horace Rumbold, nach London. Joseph Göebbels, Propagandaminister der Nazionalsozialisten, spricht von einer halben Million Menschen im Radio. Als die neuen Machthaber über den Pariser Platz vorm Haus des Malers Max Liebermann vorbeimarschieren, weiß der nur eins zu berichten: "Ich kann garnicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte".

Hitler nimmt den Fackelzug in der Wilhelmstraße ab. Seit 9 Stunden ist der Kunstmaler aus Österreich am Ziel seiner Träume und Chef der Reichskanzlei. Jetzt steht er am Fenster seines  Arbeitszimmer und ergötzt sich am Flammenspektakel. Er hat noch viel vor, will den totalen Krieg, die Judenfrage klären, Berlin zur Hauptstadt der Welt machen. Zwischen Brandenburger Tor und Prinz-Albrecht-Straße sitzt er an den Schalthebeln der Macht. 12 Jahre lang. Danach liegt Europa in Trümmern, hat sein Krieg 60 Millionen Opfer gefordert, ist fast ein ganzes Volk ausgerottet worden. Was aus dem einstigen Regierungsviertel geworden ist, wo Hitlers Bunker lag und wer dort alles ein- und ausgegangen ist, erfahren Sie auf unserer Fußtour durch die Berliner Geschichte.

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